Finanzminister Söder – Wegen „zwei linker Hände“ in der Politik

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24.08.- CSU-Wahlkampftermin in Geisenfeld mit Markus Söder und Erich Irlstorfer

Volles Haus, vollmundige Aussagen und vollendete Weißwürst beim Wahlkampftermin der CSU in Geisenfeld. Der hiesige Bundestagskandidat der CSU, Erich Irlstorfer, lud zum Weißwurstfrühstück mit Finanz- und Heimatminister Markus Söder in die Halle der Geisenfelder Firma Elektro Hagel, eines überregional tätigen Herstellers im Bereich regenerativer Energien.

Lag es am „Eintritt frei“ oder am prominenten Ministerbesuch, jedenfalls mussten wegen des Besucherandrangs Tische und Bänke noch vor 10 Uhr, dem Beginn des offiziellen Teils der Veranstaltung, zusätzlich vor der Halle aufgestellt werden. Irlstorfer und Söder begrüßten die anströmenden Gäste zusammen mit dem ebenfalls anwesenden Landtagsabgeordneten Karl Straub bereits beim Betreten mit Handschlag. „Ganz scheh was los“, freute sich Irlstorfer über den vom Geisenfelder CSU Fraktionsvorsitzenden Hans Schranner organisierten Termin.

Vor Beginn dieses offiziell „Unternehmerfrühstück“ genannten Wahlkampftermins wollten natürlich viele “Unternehmer“ dem in Blau gekleideten Bayerischen Heimatminister die Hand schütteln. Und so stellten sich zum Beispiel Spargelbauern bei ihm vor (Söder: „Bei uns in Nürnberg gibt es auch Spargel, wir konkurrieren aber nicht mit euch“) oder auch ein sich als „der gewichtigste Hopfenbauer“ vorstellender Zeitgenosse, dem Söder auf dessen Bauch zeigend konstatierte, das man ihm „das aber nicht ansieht“.

Auch der ebenfalls im blauen Sakko gekleidete Geschäftsleiter im Geisenfelder Rathaus, Hannes Hetzenecker, stellte sich Söder vor, spielte auf das von beiden getragene „Blau“ der Garderobe an, und durfte sich vom Heimatminister erklären lassen, das Hetzenecker aber „die teurere Version der Garderobe“ trage.

Noch schnell ein Foto mit dem Zweiten Bürgermeister der Stadt, Alfons Gigl, und weiteren „unverzichtbaren“ Honoratioren aus der Region, und der CSU Ortsvorsitzender Andreas Aichele konnte kurz nach 10 Uhr Besucher und Politprominenz in der Hagel-Halle begrüßen.

Bis Minister Söder sprechen konnte folgten noch die obligatorischen Einführungs- und Beweihräucherungsreden, Straub zu Irlstorfer: „Lieber Erich, du bist zwar ein Freisinger, aber mittlerweile ein CSU Aushängeschild im Landkreis Pfaffenhofen“. Und an Markus Söder gerichtet: „Mit dir lieber Markus, ist es immer ein Vergnügen zusammen zu arbeiten“. Und wie immer, wenn ein Politiker etwas sagt, sagte Straub beide Sätze „ganz bewusst“.

Aufschlussreicher und relativ frei von derlei Allgemeinplätzen dann die Rede von Markus Söder, der sich gleich zu Beginn seiner Ausführungen dazu bekannte, „ein Fan des Mittelstands“ zu sein. Er stehe heute hier, weil sein Vater, ein Maurermeister, ihm nach einem Test erklärte:
Bub, du hast zwei linke Hände, aber a recht großes Mundwerk. Für dich kommt als Beruf bestenfalls Pfarrer oder Politiker in Frage. Für Pfarrer hat es moralisch nicht gereicht“.

Was er von seiner kurz zuvor unternommenen -dienstlichen- Reise nach Grichenland berichtete, was er über die bayerische Wirtschaftskraft, über Gutmenschen, den Schuldenausgleich oder die Abschaffung des „Soli“ denkt, kann man man sich HIER im Videomitschnitt ansehen.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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